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„Sterbebilder-Sammlung“

  • Aus dem Rathaus

Altbürgermeister Richard Gügel übergibt „Sterbebilder-Sammlung“ an die Gemeinde Heroldsbach

„HEROLDSBACH - Neun Ordner, prall gefüllt mit hunderten von Sterbebildern ab dem Jahr 1890 hat Altbürgermeister Richard Gügel aus der Gemeinde Heroldsbach Bürgermeister Graf Benedikt von Bentzel im Beisein von Kreisheimatpfleger Edwin Dippacher übergeben. „Sterbebilder“ sind ein sehr wichtiger und bedeutsamer Teil für die örtliche Kultur- und Heimatforschung“, sagt Kreisheimatpfleger Edwin Dippacher.

Bei Beerdigung dabei
Seit 50 Jahren ist Richard Gügel leidenschaftlicher Sterbebildsammler. Der Heroldsbacher ist seither bei zahlreichen Beerdigungen persönlich dabei, und dies nicht nur in Heroldsbach. Wenn in den umliegenden Pfarreien, Gemeinden und Städten ein persönlicher Bekannter verstorben ist und zur letzten Ruhe geleitet wird, ist Richard Gügel mit dabei. Gesammelt hat er auch Sterbebilder von Priestern, Pfarrern und hochrangigen Persönlichkeiten.

Im ersten Ordner befinden sich Sterbebilder von Päpsten, Bischöfen aus dem Ordinariat Bamberg, von Pfarrern, Bürgermeistern aus Heroldsbach sowie den damals noch selbständigen Thurn, Oesdorf, Poppendorf und der Gräflichen Familien von Bentzel-Horneck-Weinheim. Hier war der erste Eintrag von Heinrich Freiherrn Horneck von Weinheim, geboren am 26. Februar 1843, gestorben am 27. Mai 1896. Diese historisch wertvolle Sammlung wurde jetzt an die Gemeinde übergeben.

Bilder gefallener Soldaten
Darüber hinaus hat Gügel auch eine Vielzahl von Sterbebildern von im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten gesammelt. Diese Dokumente hatte der Sammler von Angehörigen erhalten. Gügel verwies auch auf den Wandel der Motive auf den Sterbebildern. Zunächst diente die Rückseite einfacher Heiligenbilder für den Text, später verwendete man dafür eigens gestaltete Bilder mit christlichen Trauersymbolen oder Bildern aus der Lebens- und Leidensgeschichte Jesu. Schließlich versah man sie noch mit schwarzen Umrandungen.

Freude beim Kreisheimatpfleger
Heute sind stimmungsvolle Herbst- oder Abendlandschaften die Hauptmotive. Bürgermeister von Bentzel blätterte nach der Übergabe in seinem Arbeitszimmer gleich in den Ordnern und meinte, er würde am liebsten die Arbeit beiseiteschieben, so interessant sei die Sammlung. Auch Kreisheimatpfleger Dippacher freute sich riesig über den Neuzugang im Heimatmuseum. Dieser sei, wie es hieß, gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Eine große Bitte äußerte der Bürgermeister zum Abschluss des Treffens im Rathaus noch, Richard Gügel solle nun nach der Übergabe der Ordner an die Gemeinde, keinesfalls mit dem Sammeln aufhören, sondern weitermachen, solange es ihm möglich ist, und dabei wieder viele Ordner füllen. Die Gemeinde hat die Sterbebilder zwischenzeitlich digitalisiert und auf ihrer Webseite eingestellt.“

Quelle: Nordbayerische Nachrichten vom 23.08.2023 (Ausgabe Forchheim); Foto und Bericht: Karl-Heinz Wirth

Bei der Übergabe der Sterbebilder trafen sich (v.l.) Kreisheimatpfleger Edwin Dippacher, Altbürgermeister Richard Gügel und Bürgermeister Benedikt Graf von Bentzel zur Sichtung der Sterbebilder für das Heimatmuseum.
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